Gut 23.000 Einwohner hat dieses idyllische Städtchen am Ende der Eckernförder Bucht und es wird nicht nur in den Sommermonaten von "normalen" Touristen gut frequentiert. Dass Eckernförde auch für geocachende Touristen hoch interessant ist und so einiges zu bieten hat, will ich Euch mit diesem kleinen Ausflug zeigen!
Will man an Wochenenden eben mal kurz einen Cache im Stadtzentrum heben, merkt man schnell, was für ein Anziehungspunkt Eckernförde ist: Egal aus welcher Richtung man auf der B76 oder der B203 kommt, es gibt kaum ein Durchkommen! Daran soll zwar die vierspurige Erweiterung der B76 etwas ändern, doch solange dort noch Baustelle ist, müsst Ihr mit stockendem Verkehr rechnen. Sollten die Staus allzulang sein, so kann man getrost zunächst seine Cacherunden vor den Toren von Eckernförde drehen und sich später ins Zentrum aufmachen. Aus Richtung Kiel kommend empfiehlt es sich, am grünen Jäger zu parken und man kann versuchen, die sich rasant vermehrenden Schnellmarker Würmer einzusammeln: Der Wald und die Steilküste sind hervorragend zum Wandern und Radfahren geeignet! Die T5-Baumkletterer haben hier ein Ziel (Wurm #17) und wer auf den Geschmack gekommen ist, der kann natürlich den nahegelegenen Hochseilgarten (für Kletteranfänger) und die Profis das Baltic Penthouse besuchen!
Aus Richtung Schleswig kommend lohnt ein Besuch in der Nähe der Preußer Kaserne: Hier entsteht derzeit ein komplett neuer Stadtteil durch die Konversion eines ehemaligen Kasernengeländes. Welcher Cache hier liegt, wird aber nicht verraten! (Hier greift die generelle Empfehlung, sich vor dem Besuch ein bischen mit den örtlichen Ratehaken auseinanderzusetzen, doch dazu später mehr!) Kommt man aus Richtung Rendsburg (A7) auf der B203 und es stockt der Verkehr, so sei der Multi Ecktown Idustrial von mac2k2 empfohlen, der einem einen schönen Über- (und Ausblick!) der wichtigsten örtlichen Arbeitgeber gibt!
Wer von der A7 Ausfahrt Owschlag die L256 nimmt und im Verkehr stecken bleibt, hat derzeit das Nachsehen, denn das Eckernförder Noor wartet auf die Neuansiedlung von Geocaches, nachdem rolloundbounty ihre schöne 12,5 km-Tour archiviert haben. Mal sehen, wer sich einer Neuauflage annimmt! Einen Besuch ist es aber auf alle Fälle wert! (vielleicht bei No orla Te in?)
Gut, dass Eckernförde auch mit der Bahn auf der Strecke Kiel-Flensburg im Stundentakt erreichbar ist. So landet man ohne Stress direkt im Ortszentrum! Überhaupt sollte man das Auto besser stehen lassen und wenn möglich, die Stadt mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Wer es dennoch mit dem Auto bis in die Innenstadt geschafft hat, dem empfehle ich neben den kostenlosen Parkplätzen des Parkleitsystems eine zentrumsnahe und kostenlose Parkmöglichkeit, die gleichzeitig GZ einer der besten urbanen Experimentalcaches ist! (Besser zu 2t von den O'Angels)
Nur ein Katzensprung und Eckernförde versprüht seinen maritimen Charme: Ein historischer Speicher und das Rundsilo (auch Ritterburg genannt) fallen gleich ins Auge. Besonders am Rundsilo ergeben sich interessante Blickwinkel auf eine goldene Engelsstatue, die schon fast zum Wahrzeichen von Eckernförde geworden ist. In der unteren Etage des Rundsilos ist das Restaurant Lucifer untergebracht, das neben vielen anderen Cafés und Restaurants eine Empfehlung wert ist. Aber wer will schon Pause machen -- dies ist ja erst der Anfang!
Weiter geht's zum fast immer muggeligen Hafen, wo sich touristische Must-haves (GC1DVWC und GC1F2HW) befinden. Eine muggelfreie Bergung wird besonders am jeweils ersten Sonntag im Monat unmöglich, denn dies ist der feste Termin für den Fischmarkt (9 - 18 Uhr), den es immerhin seit gut 25 Jahren gibt und zusammen mit der verkaufsoffenen Innenstadt durchschnittlich 45.000 Besucher anzieht! Hier ist definitiv Stealth-Modus angesagt! Seine Ruhe findet man ein Stückchen weiter wieder, wo sich der von KT-1 gelegte 5/5er Tauchcache "Ecktown Underwater reloaded" befindet -- bei der Vorbereitung dieser sehr besonderen Herausforderung könnte der Tauchclub Eckernförde (gleich um die Ecke) behilflich sein!
Ganz in der Nähe kann sich das nichttauchende Begleitpersonal sehr gut die Zeit vertreiben: Das Ostsee-Info-Center bietet nicht nur Kaffee und Snacks und einen Spielplatz am Strand, sondern auch eine sehr sehenswerte Ausstellung zu allem was da kreucht und fleucht in der Ostsee (mit einem offenen Becken -- Anfassen erlaubt! Sehr zu empfehlen auch bei Schmuddelwetter!)
Oder die Wege führen an Zeitzeugen der bewegten Eckernförder Geschichte vorbei in die verwinkelte und sehr romantische Innenstadt bis zum Rathausmarkt, wo ein anderes Geocacher-Highlight seinen Ausgangspunkt hat: Die Lebenswege (auch von den O'Angels) führen fast ohne GPS durch die Innenstadt bis in den Stadtteil Borby, der erst 1934 eingemeindet wurde und momentan noch Luft für weitere Geocaches hat! Aber der durchaus anspruchsvolle Multi "Tour in Ecktown" von Hanne-Backe-Duse dürfte auch so einen kleinen Teil der kostbaren Zeit in Anspruch nehmen! Wen es noch weiter auf der Borbyer Seite nach Osten verschlägt, dem sei auf alle Fälle ein wunderbarer "old-school-Multi" von ph62 ans Herz gelegt: Seeblicke ist von 2004 und besticht vor allem durch idyllische Wanderwege mit tollen Ausblicken! Anders geartet ist der Experimentalcache "Im Dichten-Fichtendickicht", wieder von Hanne-Backe-Duse, der nicht nur für Liebhaber der 81er-Matrix interessant sein dürfte! Und da Multis so schön sind und wenn die Füße immer noch nicht wehtun, kann man noch eine entspannte Runde um den Lachsenbach drehen (Startpunkt am besten hier).
Wohl dem, der seine Ratehaken-Hausaufgaben gemacht hat , denn wenn es dunkel wird, sollte jeder wissen, wieviel Sternlein stehen -- ein kurzer, aber bildhübscher NC der anderen Art wartet ganz in der Nähe auf seine Entdecker und Sternengucker!
Eckernförde bietet noch so viel mehr, sodass man verstehen kann, warum ca. 130.000 Übernachtungen/Jahr zustande kommen: Das Seewasserwellenbad wird gerade um eine Sauna-Landschaft erweitert, der angrenzende Kurpark bietet viel bildende Kunst (die man aber fast überall in Eckernförde antrifft -- von unzähligen Galerien sei hier stellvertretend die Galerie Nemo genannt, die sich Künstlern der nordischen Ländern widmet), die Strände (vor allem der Südstrand) laden zum Baden und Spielen ein, feststehende jährliche Kulturveranstaltungen wie z.B. das Naturfilm-Festival "Green Screen" oder die Volksfeste "Aalregatta" (zu Beginn der Kieler Woche) und Piratentage locken tausende Besucher an. Wer das mag, kommt dann, wer lieber ungestört ist und Zeit fürs Geocachen haben möchte, suche sich die ruhigeren aber mindestens genauso schönen Vorsaisonzeiten aus!
Wehrmutstropfen? Keine - es sei denn, man möchte die für Oregons etwas ruckelige Cartridge des WherIgos dazuzählen -- Smartphone-Benutzer freuen sich aber, eine weitere ausführliche Stadtführung auf diese Weise zu erleben, heißt es. Es fehlt eine Letterbox in der Umgebung -- aber hier wage ich mal einen Blick in die Zukunft: Die (und viele weitere interessante Geocaches) werden nicht lange auf sich warten lassen! Viel Spaß in Eckernförde!!!